Ab kommenden Donnerstag findet auf dem weitläufigen Parkplatzgelände rund um die Obermain-Therme, dem Areal vor dem Aqua-Riese-Bad in der Seestraße und dem Kurpark ein großer Gartenmarkt in Form einer Drive In-Lösung statt. Ab Vatertag bis zum Sonntag verwandeln sich die derzeit verwaisten Parkflächen in ein Meer aus Blumen, Stauden, Bäumen und jeder Menge schöner Dinge die in Haus und Garten zu finden sind. Leider ist es im Moment keine gute Zeit für alle traditionellen Gartenmärkte die sonst von Pommersfelden, Schloß Thurn, Eyrichshof, Schloß Rüdenhausen, Mitwitz, Schloß Gereuth über Kloster Veßra und viele mehr landauf und landab die Terminkalender vieler Gärtnereien und Gartendekorationsspezialisten füllen. All diese gewachsenen Veranstaltungen erfreuten sich in den letzten Jahren größter Beliebtheit. Liebend gerne würde auch der Initiator des ganzen Spektakels Anfang Juni im altehrwürdigen Schloß von Gereuth/Kreis Haßberge den traditionellen Gartenmarkt veranstalten. Da aber Großveranstaltungen über 1.000 Besucher derzeit bis 31. August von der Landesregierung untersagt sind, sieht es wohl eher düstert für eine Umsetzung aus. Eine Tragödie vor allem für die Betriebe, die sich auf solche Events oftmals seit Jahrzehnten wie gewohnt vorbereiteten. "Natürlich habe ich seit Wochen jede Meldung verfolgt in der Hoffnung es gibt vielleicht noch eine entscheidende Lockerung. Häufig führe ich auch sehr viele Gespräche mit etlichen Ausstellern die sehnlichst auf eine Wendung hoffen. Persönliche Unterhaltungen die mich oft auch sehr traurig machen. Derzeit kenne ich keinen Gartenmarkt der stattfinden kann, nicht einmal die Landesgartenschau in Ingolstadt" fügt Heiko Bayerlieb an.
Seit letzter Woche arbeitet wir an der Umsetzung eines Gartenmarktes in Form einer Drive-Lösung und hat mit den Verantwortlichen in Bad Staffelstein vertrauensvolle Mitstreiter gefunden das Projekt auch vollends von der Idee in die Realität umsetzen zu können. Möglich wird dieses Event überhaupt durch die traurige Tatsache, das derzeit weder der Kurbetrieb läuft, geschweige denn an eine Eröffnung der Obermain-Therme in nächster Zeit zu denken ist. Eigentlich sollte die Veranstaltung erst am Pfingstwochenende stattfinden, doch jetzt muß doch alles recht schnell gehen. Trotz anderslautender Prognosen ging es in Gastronomie und Tourismus in Sachen Lockerungen plötzlich recht schnell. So dürfen ab 30. Juni plötzlich wieder Wohnmobile und Wohnwägen die Stellflächen buchen und dies bedeutet zeitgleich einen wahren Run auf Bad Staffelstein. "So gesehen müssen wir jetzt das Zeitfenster um den Vatertag nutzen. Das ganze Projekt ist eine einmalige Chance die außerhalb von Corona-Zeiten undenkbar wäre. Für viele Aussteller bedeutet es die Möglichkeit die lange vor der Corona Zeit gesäten Pflanzen doch noch anbieten zu können. Für viele, die sich vor allem auf Märkte spezialisiert haben, bedeutet dies den ersten Lichtblick seit 9 langen Wochen und leider zeichnet sich für die arg gebeutelte Branche keine Besserung bis weit in den Herbst ab. Pflanzzeit ist nun mal jetzt und nicht erst im September" fügt Heiko Bayerlieb energisch an.
Doch wie soll so ein Gartenmarkt ablaufen? "Von der ersten Sekunde an, war mir klar, dass wenn die Idee funktionieren soll, dann nur hier in Bad Staffelstein. Die Parkflächen sind nicht nur gepflasterte Flächen, sondern im Laufe der Jahre eine eher herrlich, eingegrünte und gepflegte Grünanlage, die sich an den Kurpark angliedert. Sozusagen ein Eldorado für Gartenfreunde mit Staffelberg-Blick. In der Vergangenheit gab es ja auch schon Gartenmärkte im Kurpark, nur die Form ist eben diesmal etwas anderes. Im ersten Moment war ich von der immensen Größe der zur Verfügung stehenden Flächen selbst ein wenig überrascht, denn eigentlich sieht man den Parkplatz der Therme ja nie vollkommen leer. Dies ist auch der Schlüssel, denn die Fahrzeuge können in Schrittgeschwindigkeit über die Flächen fahren. Die Besucher können sich in Ruhe die Angebote der Händler aus dem Fahrzeug ansehen. Sollte man sich für etwas interessieren oder möchte es kaufen kann man in die für den jeweiligen Stand reservierten Parkbuchten einbiegen. Hier wird man beraten und bekommt die Ware sogar mitunter gleich in den Kofferraum gestellt. Wenn das mal kein Service ist. Der Parcour ist kein Autowett-Streit oder gar ein motorisierter Wettlauf mit Hindernissen. Das wichtigste ist, das die Leute Geduld und Zeit mitbringen und sich an den schönen Sachen für Haus und Garten erfreuen. Der Weg über das gesamte Areal ist am Ende annähernd fast 4 Kilometer lang. Ich bin mir sehr sicher, das sich die Fahrzeuge im Laufe der Zeit gut verteilen. An vier Tagen von jeweils 10 bis 18 Uhr besteht die Möglichkeit den Parcours zu befahren. Mir ist auch sehr wichtig, dass die Leute wissen das sie den Weg gerne auch mehrmals am Tag durchfahren können. Sollten einmal die Parkplätze des Wunschstandes belegt sein, bitte einfach weiterfahren und es später noch einmal versuchen" zeigt er sich zuversichtlich.